Brautschleier

Brautschleier – mehr als eine hauchzarte Kopfbedeckung

Bei vielen Hochzeitsfeiern kann man auch heute noch erleben, wie ein altüberlieferter Brauch um den Brautschleier mit viel Spaß und fröhlichem Lachen zelebriert wird: Um Mitternacht nimmt die Braut ihren Schleier ab und tanzt allein – um sie herum alle weiblichen Partygäste.

Der Schleier, den eine freudestrahlende Braut getragen hat, soll der Überlieferung nach auch anderen Wohlergehen und Segen bringen. Und so bemühen sich alle, den Brautschleier zu berühren, eventuell etwas davon abzureißen und damit ein Stück vom Glück zu erhaschen. Und diejenige der Single-Damen, die zum Schluss das größte Stück des Schleiers in den Händen hält, wird als nächste zum Traualter geführt werden. Auch wenn heute kaum noch jemand den Vorhersagen der Ahnen Glauben schenkt, wird das Ritual gern gepflegt. Tradition ist eben Tradition.

Schutz vor bösen Dämonen

Zur Tradition bei der Festtagsrobe für besondere Gelegenheiten gehört seit Urzeiten auch das Tragen einer Kopfbedeckung. Und was, wenn nicht eine Hochzeit, ist solch ein Anlass! Dabei kann der weiße Brautschleier auf eine wesentlich längere Geschichte zurückblicken als das weiße Brautkleid. Im Christentum ist er seit etwa dem 4. Jahrhundert üblich, und er symbolisierte die Unschuld und Jungfräulichkeit der Braut. Bis ins späte Mittelalter hinein war er jedoch gar nicht vorrangig dazu auserkoren, der Brautmode den besonderen Pfiff zu verleihen, sondern er hatte eine Doppelfunktion. Er diente dazu, die Frauen vor den Blicken der Männer und missgünstiger Mitmenschen zu bewahren und ihre Würde zu schützen. Außerdem sollte er die bösen Geister irritieren. Nur der Bräutigam durfte den Schleier vor dem Altar lüften; denn eine keusche Frau lässt sich ausschließlich von ihrem Auserwählten „enthüllen“. Und die bösen Dämonen konnten nicht von der Braut Besitz ergreifen, denn sie hatte sich ja hinter dem Schleier versteckt. Heute ist der Brautschleier „nur“ noch ein modisches Accessoire, das aus der Braut eine Prinzessin macht und ihr etwas Zauberhaftes verleiht.
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Bild: Weise
 
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Bild: Weise

Märchenhafter Schmuck

In den letzten rund 100 Jahren unterlag der Schleier – genau wie das Brautkleid – einem lebhaften Wandel, je nachdem, wie die Mode gerade daher kam. Während in den 30er Jahren am Hutrand dezente und leichte Schleier befestigt wurden, die die eher schlicht gehaltenen Brautkleider ergänzten, trat in den 50er Jahren ein regelrechter Tüll-Rausch ein. Unmengen des zarten Stoffs bauschten sich an den Hinterköpfen der Bräute. In der Flower-Power-Zeit zog der Look der Blumenkinder auch bei den Brautaccessoires ein: Sie trug Seidenbänder, Blumenkränze oder einzelne Blüten im Haar, und Farben wie Flieder, Vanille oder Zartrosa waren „in“. 20 Jahre später wurden breite, mit Perlen verzierte Stirnbänder in der angesagten Kurzhaarmode zum Trend.

Seit den 90er Jahren feiert der klassische Schleier sein Comeback als fester Bestandteil der Brautmode. Dabei ist die Vielfalt der Angebote in den Fachgeschäften in Berlin, Potsdam und Brandenburg riesengroß. Brautschleier gibt es in den verschiedensten Versionen: mal hauchdünn und filigran gearbeitet, mal üppig und voluminös, dann wieder transparent oder verspielt dekoriert, mit Perlen, Strasssteinchen oder kleinen Blüten.

Bei der Länge des Schleiers gibt es eine Faustregel: Je festlicher und romantischer das Kleid ausfällt, desto länger darf der Schleier sein. Aber egal, ob boden-, hüft- oder schulterlange Variante: Das Wichtigste ist, dass der Schleier in Stil und Farbe mit dem Brautkleid harmoniert. Und auch die Hochzeitsfrisur sollte zum Schleier passen.



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